Einschätzung der Deutschen: Dringender Handlungsbedarf bei gesetzlicher Rente

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Dass die gesetzliche Rentenversicherung die eigene Rente wahrscheinlich nicht mehr sichern kann, ist vielen, vor allem jüngeren Deutschen, längst klar. Der demographische Wandel bewirkt, dass das traditionelle Umlagesystem der gesetzlichen Rentenversicherung – die Arbeitenden zahlen für die Rentner – immer schlechter funktioniert.

Der Grund hierfür liegt darin, dass immer weniger Erwerbstätige immer mehr Rentner finanzieren müssen, die zudem immer länger leben. Das hat Auswirkungen auf einen wachsenden Zuspruch zur privaten Altersvorsorge, gleichzeitig schwindet der Solidaritätsgedanke zwischen den Generationen.

Lösungsansätze angesichts des demographischen Wandels

Da der Solidaritätsgedanke allein nicht genügt, um die gesetzliche Rentenversicherung stabil zu halten, müssen bezüglich des fortschreitenden demographischen Wandels handfeste Lösungen her, meint die Gothaer Versicherung. Private Altersvorsorge wird allenthalben propagiert und inzwischen per Riester-Rente und [Rürup-Rente] kräftig gefördert. Auch die bAV (betriebliche Altersvorsorge) möge man nicht aus den Augen verlieren, schätzt Dr. Werner Görg, Vorstandsvorsitzender der Gothaer, ein.

Damit private Altersvorsorge – beispielsweise per Riester- oder Rürup-Rente – funktioniert, dürfe sie keinesfalls auf mögliche Zuschüsse zur Rente angerechnet werden, ansonsten bleiben die Menschen allein bei der gesetzlichen Rentenversicherung und verzichten als Geringverdiener auf private Altersvorsorge.

Die bAV sollte zu einem Opting-Out-Modell umgestaltet werden, also in betriebliche Vereinbarungen einfließen. Mit solchen Maßnahmen könnte der Solidaritätsgedanke, der schließlich der gesetzlichen Rentenversicherung zugrunde liegt, aufrechterhalten werden.

Eckpfeiler der gesetzlichen Rentenversicherung

Der demographische Wandel hat drei Eckpfeiler der gesetzlichen Rentenversicherung ins Wanken gebracht:

  • eine Rentenbezugsdauer von durchschnittlich 7,5 Jahren
  • ein früher Berufseinstieg
  • die Alterspyramide, die früher auf mehr jungen als alten Menschen beruhte und sich nun allmählich umkehrt

Das kratzt am Solidaritätsgedanken, denn nach einer Forsa-Studie glauben inzwischen 41 % aller Deutschen, dass Jüngere zu sehr belastet werden. Das könnte die gesetzliche Rentenversicherung an ihre Grenzen stoßen lassen.

Gothaer-Chef Görg forderte daher die Politik zum Handeln auf, die Förderung der privaten Altersvorsorge müsse forciert und gleichzeitig der passende Rahmen geschaffen werden. Beides benötige einen langen Atem, Ansätze wie die Riester-Rente erscheinen daher bei aller Kritik zwingend und richtig.

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